TaB - Theater an der Billebrinkhöhe
Aktuelles Stück:

Bisherige Stücke - 1991 bis 1999

 

Currywurst mit Pommes
Frank Pinkus + Nick Walsh
1999

In diesem Jahr erlebte das Publikum eine schrille Comedy am Rande einer deutschen Autobahn - genauer gesagt, bei der guten alten Penny in der Hansi-Bar, der Philosophin der Currywurst. Nach 30 Jahren Dienst an der Friteuse könnte Penny ein Buch schreiben - über Leute wie Du und Ich, die sie täglich hautnah erlebt.
70 Rollen in verschiedenen Dialekten, gespielt von 8 Schauspieler in einem wahnwitzigen Tempo.
Erinnern wir an eine nervige Sachsenfamilie, die mit westlichen Autobahnen nicht klarkommt und deswegen in Spanien statt Italien Urlaub macht, an eine doofe, lispelnde Blondine, bei der alle Männer Harry heißen an neureiche Snobs, die zu den 3 Tenören fahren, schon Travatta und Fleddermaus gesehen haben und Michael Jackson gar nicht mehr negerich finden, an Lehrerinnen auf dem Weg zum Trommelseminar in die Toskana, an Schauspielschüler mit furchtbaren Sprachfehlern, singende Nonnen, und, und, und.

Die 3-stündige Aufführung strapazierte die Lachmuskeln des Publikums, das sich mit tosendem Beifall bei TaB bedankte.

Bilder zum Stück - Presse-Kritik - Programm-Heft

  

Lügengespinst
(A lie of the Mind)
Sam Shepard
1997

Diese Spielzeit stand im Zeichen amerikanischen Gegenwartstheaters, das den engagierten Schauspielern alles abverlangte. Das Stück zweier verfeindeter und doch miteinander verflochtener Familien, die verzweifelt versuchen, ihrem Lügen-gespinst zu entfliehen, bot dem Zuschauer ein Wechselbad von absurden Dialogen, tragischen Geschehnissen und beklemmenden Charakterdarstellungen, die sich ins Groteske steigerten. Dem Publikum wurde es nicht leicht gemacht, ob es nun lachen oder Betroffenheit zeigen sollte, auch die eher heitere Bluegrass bzw. Country-Musik, die die temporeiche Inszenierung begleitete - oftmals in krassem Gegensatz zum Geschehen - konnte diese Entscheidung nicht abnehmen.

LÜGENGESPINST - emotionsgeladen, faszinierend, humorvoll und tragisch war eine Inszenierung für Menschen, die noch zuhören können.

Bilder zum Stück - Programm-Heft

 

Gerüchte Gerüchte
Neil Simon
1995

In dieser Spielzeit schüttelte das TaB-Barmixer-Team einen komödiantischen Partycocktail der Extraklasse. Das Rezept erwies sich als wirkungsvoll: Man nahm verschiedene Charaktere der Partyszene, umgab sie mit Fettnäpfchen, haufen-weise Gerüchten, wilden Spekulationen und verdrehten Tatsachen; würzte sie mit bissigem Spott, vorübergehender Taubheit oder Blutflecken auf dem Hemd und schüttelte das Ganze kräftig durch. Heraus kam eine explosive Mischung, die den Zuschauer in einen wahren Lachrausch versetzte. Ein lohnenswerter Ausflug in die Boulevard-Komödie hoher Güteklasse.

Bilder zum Stück - Programm-Heft

 

Rungholt
Dietmar Bittrich
1994

Die Algen blühten, die Robben husteten - wir haben uns gedacht, höchste Zeit, eine schwarze Nordsee-Komödie zu spielen. Der Titel spielt an auf jene einst reichste Stadt Frieslands, die 1362 bei der großen Sturmflut unterging, "weil sich die Bewohner gegen Gottes Natur versündigt hatten". So sagt die Legende. Doch sie sagt auch, dass Rungholt eines Tages wieder auftauchen wird. Kathrin, Tochter eines Managers aus der Pharmaindustrie, macht mit ihren Eltern Urlaub auf einer Nordseeinsel. Sie nimmt den "Runholt-Tag" zum Anlass für eine spektakuläre Aktion, mit der sie die Öffentlichkeit wachrütteln will.
Ein Einheimischer behauptet: in diesem Jahr taucht Rungholt wieder auf. Der Bürgermeister nutzt die Prophezeihung für eine Touristenattraktion. Als Giftfässer angetrieben und beiseite geschafft werden, nimmt die Geschichte eine unheilvolle Wende. Leider wurde die Aktualität dieses Stückes durch das zeitgleiche Anschwemmen von Giftbeuteln an den Nordseeküsten bestätigt.

Bilder zum Stück - Programm-Heft

 

Mr. Pilks Irrenhaus
Ken Campbell
1993

Nach der Realsatire nun einen Ausflug in den Irrsinn. MR PILKS IRRENHAUS ist eine Zusammenstellung verschiedener kurzer Minidramen, oftmals nur 3 bis 4 Minuten lang, die sich um die zentrale Frage drehen - was ist Wirklichkeit in diesem Spiegelkabinett? Dem Publikum bot sich Einblick in die menschlichen Abgründe, in Absurditäten des Alltags - verrückt und erhellend zugleich und für die Schauspieler bestand die Möglichkeit des regelrechten Austobens.

Als Mutter, die sich konfrontiert mit ihrem eierlegenden und wild gackernden Sohn sieht und bei dem Versuch, ihm ebenfalls gackernd Körner anzubieten, von Ärzten abtransportiert wird,

als selbsternannte Spione, die nicht wissen, was sie spionieren, noch wen sie ausspionieren, sich jedoch in wüste Sprechcodes verheddern, stets in Gegenteilen sprechen und ein ominöses "Prrrr" vorwegstellen, wenn sie mal nicht in Gegenteilen sprechen,

oder als Arzt, der als unorthodoxe Behandlungsmethode eines Hammerzehs nur die Sprengung durch einen Feuerwerkskörper sieht u.v.m.

Bilder zum Stück - Programm-Heft

 

Campen für Deutschland
Rainer Lewandowski
1991

TaB's "Erstlings-Inszenierung" stellte die Uraufführung einer bissigen Touristen-Satire mit ernstem Hintergrund dar - ganz im Stil von Gerhard Polts "Man spricht deutsch". Herbert, Gerda, Walter und Anna repräsentieren 3 Wochen die deutsche Nation im Ausland - eine Herausforderung, der man sich selbstgefälllig mit deutschem Bier, Deutscher Mark und deutschen Gartenzwergen auf einem norwegischen Campingplatz stellt. Die deutschen Norweger-Camper kehren als Urlauber an die "Stätte ihrer Bewährung" zurück und feiern den 40. Jahrestag der deutschen Invasion in Norwegen - an der Grenze zum schlechten Geschmack. Dem Publikum blieb das Lachen oft im Halse stecken, da das Stück zwar sehr komisch, aber zugleich auch knallhart diesen Chauvinismus zelebriert.

Bilder zum Stück - Presse-Kritik - Programm-Heft

 

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